Holzkohlegrill oder Gasgrill – was schmeckt besser?
Unter Grill-Ästheten ist die Frage ob ein Gasgrill oder ein Holzkohlegrill den besseren Geschmacksgenuss liefert fast schon eine Glaubensfrage. Oftmals wird auf rein subjektive Fakten verwiesen, um vor allem auf Seiten der Holzkohle Anhänger zu begründen, warum der Geschmack eines Steaks oder einer Wurst vom Holzkohlegrill einfach besser ist als von einem Gasgrill.
Mit der Realität hat dies bei modernen Gasgrills allerdings nichts mehr zu tun. Das Argument, dass Fleisch, Wurst und anderes Grillgut besser schmeckt, wenn es von einem Holzkohlegrill gegrillt wurde gilt schon lange nicht mehr. Aber wie mit vielen Gerüchten aus der Vergangenheit hält sich auch dieses vehement unter den vor allem alten Grillern.
Wir wollen hier einmal objektiv vergleichen was die Fakten sind in dieser Auseinandersetzung. Natürlich nicht ohne einen leicht ironischen Unterton und einem Augenzwinkern. Denn so ernst ist diese Diskussion nun auch wieder nicht.
Dafür schauen wir uns einmal die Unterschiede, Stärken und Schwächen der Gasgrill und Holzkohlegrills genauer an. Beginnen wir mit den Gasgrills.
Inhalt
Der moderne Gasgrill
Gasgrill mit Piezo-Zündung angeschaltet, ein paar Minuten gewartet und schon kann’s losgehen mit dem Grillen. Das ist kurz gesagt einer der Hauptvorteile bei einem Gasgrill, aber bei Leibe nicht der einzige.
Sieht man die Sache rational, dann ist der Gasgrill einfach der praktischere der beiden. Er ist schnell grillbereit und lässt sich viel leichter reinigen als der Holzkohlegrill. Gerade wer auf seiner Terrasse grillt weiß das zu schätzen, denn der Gasgrill kühlt auch relativ schnell ab und kann dann wieder leicht gereinigt und abgebaut werden. Während man beim Holzkohlegrill bis zum nächsten Tag warten muss, bis man die Asche der verbrannten Holzkohle entfernen kann und das Aschefach reinigen kann, sowie die Grillroste, so ist dies bei einem Gasgrill schon längst passiert und der Montagmorgen muss nicht mit so einer lästigen Putzarbeit begonnen werden.
Manche lassen den Grill auch einfach stehen und das Ding verdreckt halt vor sich hin. Hygienisch ist sicher anders! Denn auch wenn viele Grillmeister behaupten, dass ein Grill erst dann richtig gut ist wenn der Grillrost schön eingebrannt ist, so hegen Profikiller daran durchaus ihre Zweifel. Wir müssen allerdings zugeben, dass so ein schöner, alter Holzkohlegrill durchaus seine Vorteile hat.
Denn was gibt es schöneres als bei einem Holzkohlegrill das Knacken und Knistern der Glut zu hören während man schon im halbdunkel auf seiner Terrasse oder im Garten sitzt.
Jetzt habe ich mich kurz verleiten lassen in die Lobeshymnen der alten Grillmeister zu verfallen, aber kommen wir zurück zu den Gasgrills.
Schauen wir uns einfach mal kurz die Fakten zu diesem Grillmodell an:
- Sehr schnell betriebsbereit durch geringe Aufheizzeit
- Leichte Zündung – mit Piezo Zündung in 1 Sekunde an
- Gas deutlich billiger als Holzkohle, dadurch geringere Unterhaltskosten
- Leichter zu reinigen und vor allem früher, da er sehr viel schneller wieder abkühlt
- Bei modernen Gasgrills mehrere Grillflächen mit verschiedenen Brennern und dadurch verschiedenen Grillltemperaturen
- Warmhaltefläche oft integriert
Nachteile
- Wenig Grillflair, eher eine Art Kochen
Der Holzkohlegrill – der Klassiker unter den Grills
Kommen wir zum guten, alten Holzkohlegrill. Moderne Holzkohlegrills sind dabei gar nicht so alt wie das sich hier anhört. Aber die Art des Grillens ist natürlich der Ursprung, wenn man einmal vom Holz in der Grillstelle absieht. Übrigens auch wenn wir Grillfan sind und moderne Grills lieben, so geht doch nichts über ein schönes Lagerfeuer in der Natur – auf der schwäbischen Alb – mit Spießen und Würsten darauf.
Das ist das ursprüngliche Grillen und jeder der die Möglichkeit hat das zu tun, soll sich das Geld für den Grill sparen und mit seiner Familie oder Freunden oder beidem eine Grillstelle aufsuchen und hier einfach den Abend genießen.
Noch ein zwei kühle Bier und der Abend ist perfekt.
Aber bevor wir Sie jetzt davon abbringen einen Grill zu kaufen wieder zurück zum Holzkohlegrill. Holzkohle Grills sind naturgemäß natürlich sehr einfach aufgebaut. Es gibt ein Fach wo man die Holzkohle reintun kann, meistens ein Schiebefach, und einen Grillrost, dazu noch ein Aschefach in das die verbrannte Holzkohle fällt und fertig.
Ansonsten unterscheidet sich der Holzkohlegrill nicht allzu sehr vom Gasgrill. Gute Holzkohlemodelle haben natürlich auch ein Ablagefach oder mehrere, ein Warmhalterost und meistens auch einen Rollwagen darunter wo man seine Grillutensilien aufbewahren kann. Auf verschiedene Brenner mit verschiedenen Temperaturen muss man beim Holzkohlegrill natürlich verzichten. Man kann allerdings in einer Ecke des Grills beispielsweise mehr Hitze machen und in der anderen Ecke weniger Hitze, was professionelle Griller auch oft tun.
Dann können Sie auf der rechten Seite beispielsweise ihr Grillgut warmhalten und auf der linken Grillen. Das erfordert allerdings schon eine etwas größere Grillfläche als bei den günstigen Modellen vorhanden ist. Für uns ist der Flair des Holzkohlegrills nicht wirklich gegeben, denn auch dieser verdeckt ja im Prinzip die Glut. Meistens sind ja die Grills nicht durchsichtig und man sieht ja sowieso keine Glut und das Knicken und Knastern, naja.
Wir finden eher das offene Feuer dann interessant und das hat man nur bei einer Grillstelle auf einem Grillplatz. Bei geschlossenen Holzkohlegrills mit Grillwagen ist das jetzt nicht besonders interessant für uns. Also geht es letztendlich um die Frage des Geschmacks der Steaks und der Würstchen auf dem Grill.
Nun, selbst bei uns im Team gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. Wir haben ein bis zwei Vertreter die behaupten, dass ihnen das Fleisch vom Holzkohlegrill einfach besser schmeckt, aber wir haben genauso Vertreter, die sagen sie lieben ihren Gasgrill und es schmeckt ihnen sogar besser von diesem. Wir sind hier geteilter Meinung aber objektiv betrachtet kann man bei guten Gasgrills keinen Qualitätsunterschied zu einem Holzkohlegrill festmachen. Das ist eigentlich unser Credo. Wüsste man es nicht, würde man es wahrscheinlich überhaupt nicht erkennen.
Schauen wir uns einmal die Fakten zum Holzkohlegrill im Detail an:
- Klassischer Grillflair bei offenen Holzkohlegrills
- Lange Aufheizzeit und Vorbereitungszeit von bis zu einer halben Stunde
- Werden Grillbeschleuniger benutzt, was meistens der Fall ist, dann leidet auch der Geschmack des Grillguts
- Höhere Unterhaltskosten, da Grillkohle und Anzünder teurer sind als Gas
- Schwierigere Reinigung und man muss warten bis der Holzkohlegrill abgekühlt ist
- Grill kann nicht nach dem Grillen abgebaut werden, weil er einfach noch zu heiß ist
Fazit zum Vergleich zwischen Gasgrill und Holzkohlegrill
Das Fazit aus diesem Vergleich ist, dass wir uns wahrscheinlich noch 100 Jahre darüber streiten werden welcher Grill nun der bessere ist. Auch bei uns in der Gruppe konnten wir keine klare Entscheidung treffen, was nun besser ist vom Grillgeschmack und deswegen können wir kein eindeutiges Fazit ziehen, außer dass es kein Fazit gibt.
Das Fazit kann nur lauten, dass beide Grills ihre Vorteile und Nachteile haben und es letztlich Geschmacksache ist, welcher bevorzugt wird. Worüber wir uns allerdings einig waren ist, dass man so oft wie es irgendwie geht an einer offenen Grillstelle an einem Lagerfeuer in der schönen Natur grillen sollte. Jeder kennt das noch aus seiner Kindheit, wenn man auf der Jugendfarm oder bei Jugendtreffen gemeinsam um das Feuer saß und jeder aufgeregt seine Wurst über die Glut hielt. Das ist eigentlich die wahre Romantik des Grillens und das bekommt man weder über einen Gasgrill noch über einen Holzkohlegrill.
Aber da wir nun mal nicht permanent in der Natur sitzen an einer Grillstelle ist eben die zweitbeste Wahl ein schöner, guter Grill daheim im Garten oder auf der Terrasse. Natürlich auch gerne auf dem Campingplatz. In unseren Testberichten finden Sie die unserer Meinung nach besten Gasgrills und Holzkohlegrills mit den Testberichten. Schauen Sie einfach mal rein und dann können Sie sich immer noch entscheiden.
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